BlogRR000123

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Duette (Dütts)

 

Eine kurzfristige spontane Zwischenbetrachtung;

Weil ja g′rad′ Weihnachten ist;

Auf der Welle von 88,6 (DEER Musiksender, Eigendefinition)

siegte in der Wahl des beliebtesten Weihnachtsliedes das Lied

"Little Drummer Boy" in der Version von Bing Crosby und David Bowie. Warum?

Warum, frage ich mich.

Nein; nicht warum dieses Lied gewonnen hat,

sondern warum das überhaupt zustandekam.

David Bowie hatte wieder einmal viel geweint, wie er das immer tat, wenn seine unaufhaltsame Karriere wieder einmal aufhaltsam geworden war. Sein Manager Tony DeFries fragte Ihn mitfühlend, was Ihn denn am meisten aufheitern könnte, was Er sich immer schon gewünscht hätte ...

Was wir jetzt glauben zu wissen ist, dass Bing Crosby, der nette Schlagersänger von nebenan war, vorausgesetzt sie wohnen auf einem Schinak′l namens "True Love" in seiner Nebenkoje, wie Grace Kelly –

und spielen mit dem damals noch unbedarften Frank Sinatra

eine Hauptrolle in dem Film "Die oberen Zehntausend" ("High Society"),

in dem dann auch noch der bedarfte, wie immer überlustige,

Louis Armstrong auftritt ...

Dieser Bing Crosby, der uns doch allen in wie immer gearteter Erinnerung ist, durch seine kaminfeueradequate Interpretation des Evergreens

"White Christmas";

Wir glauben, dass dieser Bing Crosby irgendsoein netter Schlageronkel war, wie z.B. Perry Como oder Tony Bennett.

Doch weit gefehlt – dieser Bing Crosby, den wir nicht kennen,

David Bowie aber schon, war angeblich einer der best-phrasierenden Liedinterpreten seiner Zeit, die halt dreißig Jahre vor der Zeit

von David Bowie lag – und man höre und staune – im vokalen Jazzbereich, wo sich Ella und männliche KonsortInnen tummelten.

Also – der seine Tränen trocknende David Bowie meint zu seinem Manager Tony DeFries, dass er immer schon,

schluchz, "Little Drummer Boy", mit Bing Crosby singen wollte. –

Also, wie glaubwürdig ist diese rührende Weihnachtsgeschichte

hier und jetzt noch?

Warum nicht gleich den Irving Berlin Klassiker "White Christmas"?

Ist doch eh schon egal genug.

Wuarscht.

Im zugehörigen Kurzfilm öffnet David Bowie dem daraufhin eintretenden Bing "White Christmas" Crosby die Tür – und bietet ihm eine "White Line" an ... Scherz. Blödsinn. Natürlich nicht. Vielleicht nachher.

 

Nach einigen holprig formulierten Worten, die irgendeinen gebauten Dialog darstellen sollen, singen die beiden halt dann dieses unselige Lied. Ich meine, diese Tatsache regt mich noch nicht wirklich auf, abgesehen

davon, dass beide wie ihre eigenen gönnerhaften Onkels aussehen und sich auch so darstellen, nein daas ist mir wuarscht.

Nicht wuarscht ist mir aber die Tatsache, dass man Bing Crosby in der gegenständlichen Ton-Aufnahme eigentlich kaum hört.

Der wird von David Bowie aus dem Playback geblatzt.

Und das fand ich bedenklich. Sehr bedenklich.

 

Beim Original-Duett "Something Stupid" von Frank & Nancy Sinatra, bezahlte wohl auch Frank Sinatra den Tontechniker, der das

Lautstärkeverhältnis zwischen den beiden Stimmen regelte.

 

Mäßig bekannt ist auch die Geschichte der deutschsprachigen Neuadaption des Bob Dylan Songs "Für immer ju-hu-hung",

der beiden Wiener Selbstdarsteller André Heller und W. Ambros.

Da sollen sie doch wohl beide – im privaten – dem Produzenten und Tonstudiobesitzer Peter Müller je tausend Schilling angeboten haben, dass der andere auf der Platte nicht lauter klingt als man selbst.

Peter Müller sagte beiden zu, nahm die zwei mal eintausend Schilling,

– im privaten – und mischte beide gleich laut.

Aber so genial gleich laut, dass beide bis an ihr Lebensende glauben werden, lauter als der andere zu sein.

 

Ja, ja; Diese Typen im Austro-Pop sind halt echt,

echt total voll echte Kumpels.

Na gut, bei meinem Welt-Hit "Summer Wine" bekam ICH die sauteure Lee Hazlewood EMT-Hallplatte und Venus den verkehrten, hochkomplizierten

"Poltergeist"-Hall.

Na und. Schlecht?

 

Duette haben immer so was rührendes ...

Ronnie Rocket & Gudrun Rubini
Welturaufführung "Summer Love"