BlogRR000069

130928 

bat pack 

chromnacht

  

MMXX – 2020 

onomatopoetica 

future disco  

das tonband aus der zukunft 

 

die musiker und ihre liebsten beeinflussungen:

 

ronnie rocket, gesang /

nikola tesla & das mikrophon. 

mike willow, gitarre / 

postkraut & das testbild mit 50hz brumm. 

k. alert, synthesizer /

leon theremin & das stromnetz. 

johannes silvester krebs, schlagzeug / 

schlagzeug & johannes silvester krebs. 

 

das einzige existierende exklusiv interview:

alert: wir stehlen musik von cowboys ... 

krebs: aber auch von indianern ... 

willow: manchmal auch von negern ... 

rocket: eskimos ... 

alert: buschfrauen oder amazonInnen ...

krebs: wenn′s sein muss ...

willow: stehlen wir auch klänge von tiefseespulwürmern ... 

rocket: yetis ...

alert: oder außerirdischen aliens ... 

krebs: und wenn uns gar nichts mehr einfällt ... 

willow: plündern wir auch den blues ... 

rocket: aber das passiert vermeidbar nie ... 

alert: meistens spielen wir das, was uns gerade einfällt ... 

krebs: also das, was unsere kosmischen antennen ... 

willow: in ihrer zufälligen ausrichtung ...

rocket: gerade empfangen ... 

alert: onomatopoetik der sphären ... 

krebs: distorsion der gegenwart ... 

willow: schallspiralen aus der zukunft ... 

rocket: omen.

 

und nun die konzert-kritiken aus der zukunft: 

 

"wenn wer den toynbee-konvektor verstanden hat, 

dann ronnie rocket." 

(ray bradbury, diogenes verlag) 

"keiner von den zuhörern wusste wie ihnen geschah.

aber keine angst, auch keiner von den musikern hatte 

eine ahnung von der verbindung zur extrem dunklen 

musik-materie unseres nächstgelegenen

parallel-universums. 40 minuten aus einer welt, 

die wir nie verstehen werden, wie diese abgesprengte 

ur-knall-geräusch-orgie aus dem vermeintlich 

dissonanten diesseits." 

(clark kent, planeten rundschau)  

 

"schon nach den perkussiven einleitungstakten der 

cyberpunk-rhapsodie chromnacht offenbart sich ein 

werk sinistrer schönheit.

der subterrane großstadt-dschungel, ein terrain wilder 

obsessionen, zittert, bebt und tobt im rhythmus der

elektro-skyline. die schamanismen der durch das

dröhnen schleichenden kreaturen der zuckenden

halbschattenwelt, bilden die energiewolke im ambiente 

des strobo undergrounds. 

es war heiß, die nacht, in der sie chrom verbrannten." 

(william gibson, heyne verlag) 

 

"dieses konzert von bat pack machte alle vorherige 

musik ungeschehen. diese 40minütige exklusive

live performance des cyberpunk-poems chromnacht von

und mit ronnie rocket zog die neue demarkationslinie 

zwischen vermeintlicher avantgarde und vermeidbarem 

mainstream free jazz. es war ein präkognitiver 

vorausklang, auf die noch am wenigsten obsolete musik 

der zukunft. zusammen mit seinen kongenialen 

musikern erreicht dieses ensemble höhen und tiefen 

zwischen dem marianengraben und dem olympus mons. 

fremde klänge. fremde zeiten. fremde orte. fremde waffen; 

an meiner stirn." 

(christian schachinger, der standard,

unter bedrohung mit einer vorgehaltenen panzerfaust) 

 

"vom terminus der gesprengten grenzen kann hier gar 

keine rede mehr sein; dieses ensemble ignoriert grenzen 

nicht einmal, es kennt sie nicht, es sprengt sie nicht,

es klingt so, als ob es für die nie ein limit gegeben hätte. 

dieses bat pack tönt barrierelos mit klängen, 

die alle bat people der zukunft zum urbanen 

chromfeuer gasolin-tanz zusammentrommeln werden,

 während die ¾ toten vollzombies immer noch glauben, 

dass am zentralfriedhof die stimmung in der luft liegt. 

doch so lange es noch musikalische abgründe gibt,

in die es sich zu fallen lohnt, so lange werden wir das 

bat zeichen auf den himmel projizieren, um das bat pack 

mit seinen chtonischen schallwellen willkommen zu 

heißen."

(fritz ostermayer, fm4) 

 

"ich meine, das sun ship von john coltrane, war schon

sehr weit weg; das sun ra arkestra spielte immerhin

noch musik vom saturn, während roky erickson und die

13th floor elevators vom nahen mars tönten;

ronnie rocket war mit the vogue immerhin schon am 

jupitermond io; aber das?

das bat pack, woher kommen die?

diese noch nie gehörten klänge? 

ich bin fast fest versucht zu glauben, dass diese 

lautmalerei die wirkliche zukunft des rock′n′roll ist;

und ich hab′ sie gehört. heute. morgen. jetzt. übermorgen. 

vermute ich ′mal; unverbindlich." 

(walter gröbchen, monkey.music) 

 

"es gibt in der geschichte der modernsten musik eigentlich 

nur drei meilensteine/quantensprünge:

der erste war die entdeckung des rad-prinzips, 

weil jetzt konnte man zu konzerten fahren und platten 

spielen. der zweite war die lp a love supreme, 1965 vom 

john coltrane quartet eingespielt. der dritte war chromnacht

von ronnie rocket im bat pack, 2020 einmalig konzertiert; 

und dieser meilenstein/quantensprung war sogar seiner 

eigenen zukunft weit voraus; da wird jetzt 1000 jahre nichts 

innovativeres mehr nachkommen. damit kann ich leben. 

amen." 

(chris duller, falter) 

 

"es war ein langer weg aus den kellern der nacht zur 

chromnacht der elektro-skyline; 40 jahre hat er gedauert, 

(1980-2020); ein marsch quer durch ewig bremsende 

instanzen. ronnie rocket hat es geschafft: nach mozart und 

beethoven, johann strauss, arnold schönberg, anton karas, 

joe zawinul und falco ist er nunmehr der 8. weltberühmte 

österreichische komponist und interpret. dieses bat pack 

kommt wahrlich direkt aus der zukunft; es unterminiert die 

gegenwart mit subversiven klang-bomben und läßt die 

vergangenheit im black blues devastiert zurück. 

diese musik ist nicht mehr länger schwarz oder weiß, 

diese musik ist stahlblau, stromlinienförmig, unterirdisch, 

überirdisch, drastisch und trashig; auf ewig. allah akbar." 

(thomas mießgang, subkulturbeauftragter) 

 

"ich hätte ja viel von ihm, ronnie rocket, nicht erwartet, 

aber das am allermeisten nicht. ein geräuschvoller 

wendepunkt aus einer musikalischen zukunft, die viele 

nicht erwarten wollen. keine angst. sie ist bereits da." 

(samir h. köck, die presse) 

 

"diese abstrakt konkrete musik der neuesten neuzeit, 

gepaart mit den kristallinen raumbildern des celanesken 

chromnacht poems, lässt alles andere und vorherige sehr 

schnell sehr alt und sehr vergangen aussehen."

(herbert uhlir, ö1)

 

"phil collins, einer der beliebtesten schlagzeuger der welt − 

damals − war ein vasall des bösen; sie hatten ihn 

bestochen, sein sehr empfindsames lied, in the air tonight, 

mit dem vorgefertigten takt eines nicht sehr empfindsam 

programmierten drum-computers zu produzieren, 

um die zuhörer als willenlose objekte zu präparieren. 

hier begann das ende der nicht synthetischen musik. 

das bat pack macht dem kontrollierten internet tonquatsch 

ein ende, indem sie mit ihrer anarchischen analog-energie 

den anti-binären revolten-wurm supergoof ins netz 

schleusten, und damit sämtliche fadenscheinige digitalen 

ergüsse direkt aus dem cyberspace in die allwissende 

müllhalde katapultierten. bravo. "

(edward snowdon, ex-nsa)

  

"dieser text ist ein gedicht. ich hab′ die geheimen 

metaphern und komposita bereits entschlüsselt."

(robert langdon, universität harvard)  

chromnacht

 

ich kroch durch die nacht der städte 

ferngelenkt wie eine sternrakete 

schimmernd durch das haus der lichter 

flimmernd durch synästhesiegesichter 

mimetisch blauschwarz im silikon 

spiegelschatten transmission 

 

ich zittere im eisriffdschungel 

vor einem silberschirm 

und der kreischenden elektroskyline 

im kybernetischen gehirn

   

chromnacht speit gellend feuer 

durch matrix und stahl 

chromnacht speit gellend feuer 

durch eis und kristall 

 

chromnacht muss brennen 

chromnacht muss greller brennen 

chromnacht muss brennen 

chromnacht muss schneller brennen 

 

lähmung und schüttelfieber 

rückkoppelungsvirusviper 

hypnagog im bann des moloch 

schlundflug ins gähnende loch 

abgefüllt im monadentraum 

im freien fall durch monströsen raum

  

kriechtier im kruden metropolismorast 

im schwülen schlammbad am sumpfigen flammpfad 

mammuts in kontaminierter luft 

neonmotten im überschallduft 

und mike hammer als bladerunner neunzigneun 

terminiert im frostgefrierschein

 

die ungeschminkte wahrheit; oder: 

warum tut man sich das alles doch noch immer wieder an? 

rede von ronnie rocket, 

während der konzertpause in der garderobe an bat pack: 

"wie wir ja in einem zähligen gespräch feststellen konnten, 

haben wir 4 tatsächlich vier unterschiedliche meinungen, 

die für mich zu einem gewissen unvereinbarkeitsstatus

führen, also zu einer bat-stellung. 

johannes silvester krebs meint über die bisher himmlisch 

celestiöse konzert-performance: 

"ronnie singt zu wenig." 

mike willow unkt: "eeeeh, ronnie singt zu viel." 

k. alert konstatiert: "ronnie singt gerade richtig." 

 

und rob resac übermittelt: 

"ich habe stimmen aus den publikum gehört, 

die meinten, ohne ronnie wär′s auch toll." 

wisst′s was, ich hör′ auch viele stimmen, 

stimmen reden viel, stimmen tun sich die anderen, 

wir 4 haben 5 stimmen und jetzt fang′ ma′ wieder an. 

ein neues spiel, das alte stück! 

eine gemeinsame gesamtstimmung, olé, chromnacht, 

die zweite." 

 

01 chromnacht 1 > 21:18 

02 chromnacht 2 > 19:22 

gesamt > 40:40 

 

instrumental: 

01 00.00 – 08.12 > 08:12 

01 14.45 – 21.18 > 06:33 

02 00.00 – 03.55 > 03:55 

02 08.30 – 15.25 > 06:55 

gesamt > 25:35 

  

vokal: 

01 08.12 – 14.45 > 06:33 

02 03.55 – 08.30 > 04:35 

02 15.25 – 19.22 > 03:57 

gesamt > 15:05

 

i-musik anteil 63% 

gesang anteil 37% 

 

zu wenig? zu viel? gerade richtig? 

sollte der sänger eine solo-karriere anstreben? 

sollten die bandmitglieder ihre bezahlte arbeit aufgeben? 

 

gig-kompression: 

03 chromnacht (edit) > 07:17 

alert adaption 

 

proto-versionen: 

04 chromnacht 0 > 14:34 

05 chromnacht 00 > 15:56

  

eine bat pack produktion © 2020